Es war einmal ein kleiner Junge mit dem schönen Namen Moritz (den er übrigens als Kind gar nicht so schön fand). Das Haus, in dem er mit seinen Eltern lebte, hatte einen idyllischen Garten mit Obstbäumen und einem Goldfischteich. Dort erlebte er jeden Tag spannende Abenteuer – so erzählt man ihm. Denn die Erinnerungen daran sind mittlerweile verblasst und Fotos aus dieser Zeit Mangelware. Da gibt es keine Bilder von dem vergeblichen Versuch, mit seiner Mama die eingefrorenen Goldfische in der warmen Badewanne wieder zum Leben zu erwecken oder von dem stolzen Gesicht des kleinen Moritz, der die ersten Meter auf seinem knallorangen Kinderfahrrad allein zurückgelegt hat (nachdem sein Papa ganz unbemerkt den Besenstiel aus der Halterung am Sattel entfernt hatte).
Viel würde ich heute für ein schönes Familienfoto mit Papa, Mama und meinem großen Bruder aus der damaligen Zeit geben. Wie wertvoll solche Erinnerungen sind, zeigen mir die wenigen, an zehn Fingern abzählbaren, Fotos meiner Kindheit.